„Es ist, als finden die Geschichten mich, nicht anders herum“

Simone Mari Kern

Ich habe schon immer alles gelesen, was ich in die Finger bekommen konnte und ich schreibe eigentlich, seitdem ich denken kann.

Als eher unsicheres Kind war das Schreiben von Anfang an für mich ein Ventil; meine Art, Gefühle, Ängste und Sehnsüchte auszudrücken. Meine Schwester Christine und ich haben uns so oft Geschichten ausgedacht, zu Papier gebracht und dann nachgespielt, dass ich wohl eher Drehbuchautorin hätte werden sollen… Na, das kommt ja vielleicht noch 🙂

Ich habe jedenfalls schon früh erkannt, dass man mit Worten nicht nur Brücken bauen, sondern ganze Welten erschaffen kann. Das geschriebene Wort erzeugt Bilder im Kopf, die von allen Sinnen wahrgenommen werden, in die man so tief eintauchen kann, dass man nichts mehr um sich herum wahrnimmt.

Diese Kraft hat mich schon immer fasziniert.

Und schon als Kind war meine liebste Frage „Warum?“. Meine Mutter erzählte mir später häufig, wie anstrengend es war, dass ich immer alles hinterfragt habe … was soll ich sagen – es ist bis heute so geblieben.

Deshalb interessiert mich auf der Suche nach Inspiration vor allem, warum etwas geschieht.

In meinen Geschichten möchte ich genau das zeigen – die Motive hinter dem Handeln, den Menschen hinter den Taten. Ich versuche, meine Protagonisten so menschlich und nahbar wie möglich darzustellen und gebe dabei auch viel von mir selbst preis. Denn ich glaube daran, dass man nur dann authentisch schreiben kann, wenn man ehrlich in sich selbst hineinhört.

Das ist nicht immer leicht, aber es ist die einzige Art, in der ich schreiben kann. Und so steckt in jeder meiner Figuren auch immer ein Teil meiner selbst.